Viszeral-, Tumor- und Roboterchirurgie

Wir sind Experten der Viszeralchirurgie. Wir behandeln alle Organe, die Ihrem Lieblingsessen auf der Reise durch Ihren Körper begegnen.

Roboterchirurgie

Fortschritt durch Technologie

Die roboterassistierte Chirurgie ist eine moderne Weiterentwicklung der minimalinvasiven Operation. Der Roboter fungiert als erweiterter Arm des Chirurgen und erlaubt neben höchster Präzision auch Bewegungen, die der menschlichen Hand unmöglich sind. So werden z.B. 540 Grad-Drehungen ausgeführt, Bewegungen präzisiert und Zitterfreiheit wird erreicht.

Mehr Präzision für minimalinvasive Eingriffe

Die Vorteile minimalinvasiver Chirurgie sind zahlreich: Es sind kleinere Schnitte möglich, wodurch weniger postoperative Schmerzen entstehen und das Infektionsrisiko sinkt. Dies verkürzt den Spitalaufenthalt und die Zeit bis zur Genesung. Zudem entstehen kleinere Narben und damit weniger Wundheilungsstörungen und Narbenhernien.

Mehr Behandlungs-Möglichkeiten

Die genannten Vorteile haben die Hürden der minimalinvasiven Chirurgie bei komplexen abdominalen Eingriffen schrumpfen lassen. Mit Hilfe der roboterassistierten Chirurgie können hochkomplexe Eingriffe einfacher minimalinvasiv durchgeführt werden. Das kommt dem Chirurgen und schliesslich den Patienten zugute.

Mehr als das menschliche Auge sieht

Das Roboterchirurgie-System ermöglicht eine Echtzeit-Infrarot-Ansicht, das so genannte Firefly-System. Dazu wird ein für den menschlichen Körper harmloser, fluoreszierender Farbstoff injiziert. So werden Tumore sichtbar und eine sichere, vollständige Entfernung von Tumor-Metastasen wird erleichtert. Ausserdem können mit dem Firefly-System intraoperativ angelegte Verbindungen (Anastomosen) auf deren ausreichende Durchblutung überprüft werden.

Tumorchirurgie

Die Behandlung von Tumoren ist immer interdisziplinär und multimodal

Die individuelle Behandlung von bösartigen Tumoren liegt uns sehr am Herzen. Daher bieten wir Ihnen einen massgeschneiderten Therapieplan und eine exakte chirurgische Behandlung.

An der Therapie von bösartigen Tumoren sind verschiedene Fachspezialisten beteiligt. Wir arbeiten mit Gastroenterologen, Onkologen, Radioonkologen, und vielen mehr Hand in Hand zusammen, um die beste Therapie für Sie als Patient:in bereitzustellen. Als Patient:in mit einem diagnostizierten Tumor werden Sie von uns an einem interdisziplinären Tumorboard vorgestellt: Dort werden die Details mit allen Spezialisten besprochen. Anschliessend erhalten Sie von uns einen detaillierten Behandlungsplan sowie eine wissenschaftlich fundierte Beratung.

Additive Behandlung zur Tumorchirurgie – die HIPEC

Die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) ist eine lokale Anwendung der Chemotherapie im Bauchraum während der Operation. Sie wird bei Tumoraussaht im Bauchfell (Peritonealkarzinomatose) zusätzlich zur kompletten chirurgischen Entfernung von sichtbarem Tumor (zytoreduktive Chirurgie - CRS) eingesetzt, um auch die letzten verbliebenen Tumorzellen zu beseitigen.

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Behandlung

Jeder Eingriff erfordert Erfahrung und Routine. Darum sind wir im Team jeweils auf bestimmte Gebiete spezialisiert.

  • Schilddrüse / Nebenschilddrüse

    Schilddrüse

    Die Schilddrüse (Glandula thyroidea) ist eine schmetterlingsförmiges Hormondrüse am Hals unterhalb des Kehlkopfes. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Speicherung von Iod, der Bildung iodhaltiger Schilddrüsenhormone sowie dem Hormon Calcitonin.

    Knoten in der Schilddrüse
    Schilddrüsenknoten sind häufig und meist (80%) gutartig. Dennoch ist bei allen Knoten eine Hormon (TSH)- Bestimmung und Ultraschalluntersuchung erforderlich. Zeigt sich bei Ihnen eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) benötigen wir zudem eine Bildgebung unter Verwendung radioaktiv markierter Stoffe ( Szintigraphie). Eine überschiessende Produktion von Schilddrüsenhormonen merken Sie häufig auch selbst aufgrund der Symptome einer ungeklärten Nervosität, vermehrtem Schwitzen, Durchfall und gar Herzrasen.

    Notwendige Operation von Schilddrüsenknoten
    Bei Beschwerden, wenn eine nachgewiesene Bösartigkeit (Malignität) besteht oder der hormonaktive Knoten eine Grösse von 3 cm überschreitet, ist eine Operation notwendig.
    Bei der Schilddrüsenchirurgie unterscheiden wir die Entfernung einer Hälfte der Schilddrüse (Hemithyreoidektomie) von der kompletten Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie). Beide Verfahren werden in Vollnarkose durchgeführt und richten sich nach der Tumorausdehnung und dem Tumorstadium.

    Nebenschilddrüse

    Die Nebenschilddrüsen sind für den Kalziumhaushalt in unserem Körper zuständig. Normalerweise gibt es vier an der Zahl und sie sind meist in der Nähe der Schilddrüse zu finden.

    Nebenschilddrüsenadenom
    Eine Über- bzw. Unterfunktion der Nebenschilddrüse hat gravierende Folgen für den gesamten Körper.

    Tritt eine Überfunktion (Hyperparathyreoidismus) auf, ist das meist (85–90%) aufgrund eines Nebenschilddrüsenadenoms. Häufig zeigen sich dann bei Ihnen Nierensteine, ein Knochenschwund (Osteroporose) evtl. auch ein Magengeschwür.

    Leiden Sie hingegen an einer Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus) so sind die häufigen Symptome eine depressive Verstimmung, Muskelzuckungen oder gar Muskelkrämpfe.

    Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
    Die Abklärung der Nebenschilddrüsenfunktion erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Endokrinologie. Die Lokalisationsdiagnostik, welche Nebenschilddrüse eine Überfunktion zeigt, geschieht mittels Bildgebung (Cholin-Pet-CT).
    Eine chirurgische Therapie ist bei einer Nebenschilddrüsenüberfunktion angezeigt und wird meist über einen kleinen Hautschnitt am Hals in Vollnarkose durchgeführt.

  • Speiseröhre / Magen

    Speiseröhre

    Die Ösophaguschirurgie gehört in der Schweiz zur hoch spezialisierten Medizin (HSM) und wird bei uns in Kooperation mit Spezialisten ausgeführt

    Karzinome im oberen Gastrointestinaltrakt
    Das Speiseröhrenkarzinom, das Magenkarzinom sowie die Tumore am gastroösophagealen Übergang (AEG-Tumore) werden ausschliesslich interdisziplinär in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Gastroenterologie, Onkologie und Strahlentherapie behandelt. Dabei richtet sich die geeignete Therapie nach Lokalisation und Ausdehnung des Tumors (Tumorstadium) und ist in den meisten Fällen multimodal (eine Kombination aus Chemotherapie, Immuntherapie und Chirurgie).

    Gastro-ösophagealer Reflux (GERD)
    Bei diesem weit verbreiteten Krankheitsbild führt der Reflux (Aufstossen von Mageninhalt in die Speiseröhre) zum Sodbrennen mit Verletzung des Speiseröhrenepithels und Umbau des Gewebes zu einer Krebsvorstufe (Barrett-Ösophagus). Ursache des Refluxes kann auch ein Zwerchfellbruch (ösophageale/paraösophageale Hernie) sein. Der chirurgische Therapieansatz richtet sich beim GERD nach den Symptomen des Patienten und der Wiederherstellung der Anatomie (Operation nach Dor, Operation nach Toupet).

    Behandlungsmöglichkeiten
    Die Entfernung der Speiseröhre (Ösophagektomie) ist beim bösartigen Tumor ein zentraler Eckpfeiler der kurativen Therapie. Bei der Speiseröhrenentfernung wird anschliessend meist der Magen hinter dem Brustbein nach oben gezogen und eine Verbindung wieder angelegt (Operation nach Ivor-Lewis oder McKeown).

    Magen

    Am häufigsten wird eine Operation am Magen im Rahmen der bariatrischen Chirurgie durchgeführt. Eine bariatrische Chirurgie (z.B. Magenbypass oder sleeve gastrectomy) wird notwendig um Sie beim Abnehmen zu unterstützten, wenn Diät und Sport nicht erfolgreich waren oder wenn Sie aufgrund Ihres Gewichts ernsthafte gesundheitliche Probleme haben.

    Auch der Magenkrebs macht eine Operation am Magen meist unumgänglich. Die meisten Magenkrebserkrankungen, die von Ärzten festgestellt werden, sind über das Frühstadium hinausgewachsen. Aus diesem Grund müssen fast alle Patienten mit Magenkrebs operiert werden, um diese Krankheit zu heilen. Bei der partiellen Gastrektomie wird nur ein Teil des Magens entfernt, bei der totalen Gastrektomie der gesamte Magen- in der Regel erfolgt die Magenentfernung mit Entfernung aller umliegenden Lymphknoten.

    Bei der Chirurgie der Speiseröhre und des Magens bietet die minimalinvasive Chirurgie, insbesondere die roboterassistierte Chirurgie Vorteile in der früh-postoperativen Genesung.

  • Leber

    Die Leberchirurgie gehört in der Schweiz zur hoch spezialisierten Medizin (HSM) und wird bei uns durch entsprechende Spezialisten ausgeführt.

    Leberchirurgie und Lebertransplantation sind derzeit die einzigen kurativen Behandlungsmöglichkeiten für primäre und sekundäre Lebermalignome. Trotz der Fähigkeit der Leber sich nach einem Gewebeverlust zu regenerieren, wird ein Verbleib von 25–30% des Organs als Mindestanforderung angesehen, um das Risiko eines Leberversagens nach einer chirurgischen Teilentfernung zu vermeiden.

    Primäre Tumore in der Leber
    Zu den primären Leber-Tumoren zählt das hepatozelluläre Karzinom (HCC) sowie das cholangiozelluläre Karzinom (CCC). Diese Krebserkrankungen entstehen meist in vorerkrankten Lebern (Fettlebern, Lebern mit Fibrose, Zirrhose). Das erfordert eine genaue Abklärung der Leberfunktion, bevor eine Chirurgie risikoarm durchgeführt werden kann. Wir führen Leberwedgeresektionen, aber auch anatomische Lebersegmentresektionen durch bis hin zur Hemihepatektomie und erweiterten Hemihepatektomie. Diese Operationen führen wir in geeigneten Fällen minimalinvasiv mit dem Operationsroboter durch.

    Sekundäre Tumore – Metastasen in der Leber
    Die Metastasenchirurgie ist die häufigste Indikation bei Operationen an der Leber. Dabei ist nicht die Anzahl der Metastasen entscheidend, sondern die Menge des zurückbleibenden Lebergewebes ( FLR=future liver remnant) und dessen Qualität.

    Gutartige Tumore in der Leber
    Bei den gutartigen Tumoren – Hämangiom, Fokal noduläre Hyperplasie (FNH) – ist eine Chirurgie nur sehr selten notwendig. Ausgenommen hiervon ist das Adenom, welches eine Entartungstendenz zeigt und je nach Subtyp operiert werden muss. Zu den gutartigen Tumoren gehört auch der Leberbefall durch den Fuchsbandwurm (Echinococcus). Er kann beim Menschen eine schwere Leberkrankheit auslösen, die alveoläre Echinokokkose. Die Übertragung erfolgt fäko-oral, meist durch den Verzehr von Waldfrüchten wie Beeren und Pilze. In der Schweiz sind vor allem Füchse mit dem Wurm befallen. Eine medikamentöse Therapie kann die Erkrankung nicht heilen und so ist die chirurgische Entfernung der Echinokokkuszyste in der Leber die Therapie der Wahl.

    Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
    Vor einer Operation evaluieren wir die Qualität des Leberparenchyms. Wir bieten neben den Abklärungen der Laborparameter spezifische Leberfunktionstests (ICG-Test, LIMAX, HIDA) und führen Lebervolumetrien (Volumen-Messungen) durch, damit wir Ihnen eine sichere chirurgische Lösung anbieten können. Ist Ihr Allgemeinzustand schlecht oder Ihre Leberfunktion kritisch für eine Leberchirurgie, so haben wir auch die Möglichkeit, Tumore mittels Radiofrequenzablation (RFA) oder Mikrowellenablation (MWA) zu behandeln.

    Sollte durch die Resektion von Metastasen nicht genügend Lebergewebe übrigbleiben, so können wir die Leber durch spezielle Techniken zum Wachstum bringen. Meist wird dabei zunächst die Pfordader +/- Lebervene verschlossen (venous deprevation technique) und manchmal zeitgleich auch das Leberparenchym durchtrennt (ALPPS).

    Die sichere Durchführung einer grossen mehrstufigen Leberchirurgie (two stage hepatectomy, ALPPS) erfordert die Einbindung in ein sinnvolles onkologisches Konzept. Darunter verstehen wir die Einbindung von Chemotherapie, Strahlentherapie und Chirurgie in eine gemeinsame Behandlungsstrategie. Alle unsere Tumorpatienten werden am interdisziplinären Tumorboard vorgestellt und gemeinsam legen wir den optimalen Behandlungspfad für die Patienten fest.

  • Gallenblase

    10–15 % der Schweizer Bevölkerung haben Gallensteine und 10–25 % davon entwickeln Bauchschmerzen (meist krampfartige Oberbauchbeschwerden). Die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) ist eine der häufigsten Operationen im Bereich der Gallenwege.

    Die Operation der Gallenblase erfolgt meist minimalinvasiv und ist bei Gallenblasensteinen, welche Schmerzen verursachen, notwendig.

    Cholezystitis
    Die Cholezystitis ist eine Entzündung der Gallenblase, die in der Regel durch einen Gallenstein verursacht wird, der den Gallenblasenausgang blockiert. Als Patient haben Sie dann meist Symptome wie Bauchschmerzen, Fieber und Übelkeit. Die Anzeichen einer Gallenblasenentzündung lassen sich im Ultraschall leicht erkennen. Eine Operation sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden.

    Mirizzi Syndrom
    Das Mirizzi-Syndrom ist eine seltene Komplikation bei Gallenblasensteinen. Dabei drückt ein Stein der Gallenblase bzw. dem Gallenblasengang auf den Hauptgallengang und verschliesst diesen. Als Patient entwickeln Sie eine Gelbsucht (Ikterus), da die Galle nicht mehr in den Darm abfliessen kann.

    Bei Erkrankungen der Gallenblase übernehmen wir für Sie die notwendigen Abklärungen und Besprechen im Anschluss das weitere Vorgehen und die verschiedenen Möglichkeiten der Therapie.

  • Bauchspeicheldrüse

    Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

    Die Chirurgie der Bauchspeicheldrüse gehört in der Schweiz zur hoch spezialisierten Medizin (HSM) und wird bei uns durch Spezialisten ausgeführt.

    Die Operation ist nach wie vor die wichtigste Behandlungsmethode für das duktale Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse, und die vollständige Entfernung des Krebses bietet einen eindeutigen Überlebensvorteil, insbesondere bei einer Erkrankung im Frühstadium.
    Zu den chirurgischen Strategien gehören bei Tumoren im Kopf der Bauchspeicheldrüse die Pankreatikoduodenektomie nach Kausch-Whipple und die Pylorus-erhaltende Pankreatikoduodenektomie nach Traverso-Longmire. Tumore im Bereich des Körpers oder Schwanzes der Bauchspeicheldrüse können durch eine Pankreaslinksresektion (mit Milz) entfernt werden.

    Intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie (IPMN)
    IPMNs werden häufig zufällig entdeckt und können eine Vorläuferläsion des Pankreaskarzinoms darstellen. Obwohl mehrere Leitlinien für die Behandlung von IPMN publiziert sind, gibt es immer noch viele «Grauzonen» bei der Indikation zur Operation von IPMNs. Sollte eine IPMN bei Ihnen entdeckt worden sein, beraten wir Sie umfassend, ob in Ihrem Falle nur eine Verlaufskontrolle oder aber eine Operation notwendig ist.

    Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Infiltration der Gefässe
    Hat der Tumor bereits die Gefässe erreicht, wird zunächst mit einer Chemo vortherapiert. Spricht der Tumor auf die Behandlung an, kann eine komplexe Operation mit Resektion von Gefässen durchgeführt werden, manchmal muss dabei der Hauptgefässstamm der Bauchhöhle (Truncus coeliacus) mitentfernt werden (Appleby Operation).

    Neuroendokrine Tumore (NET) der Bauchspeicheldrüse
    Neuroendokrine Tumore (Insulinom, Gastrinom, Glukagenom) können aufgrund ihres weniger bösartigen Charakters auch mittels einer Enukleation oder zentralen Pankreasresektion operiert werden.

    Bei gutartigen Tumoren im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse führen wir eine milzerhaltende Bauchspeicheldrüsenresektion durch (Warshaw Operation oder Kimura Operation), was insbesondere mit der roboter-assistierten Chirurgie Vorteile bringt.

    Chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
    Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ist die Chirurgie ein wichtiger Eckpfeiler der Behandlung, insbesondere wenn es darum geht, Schmerzen zu vermindern. Wir bieten auch hier einen individuellen Behandlungsplan für Sie. Abhängig von der Anatomie und dem Ausmass der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung führen wir Drainageoperationen (Frey Operation, Partington-Rochelle Operation, Pustow Operation, Bern Operation) durch oder entfernen Teile der Bauchspeicheldrüse (Kausch-Whipple Operation) bis hin zur kompletten Entfernung (totale Pankreatektomie)

    Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
    Bei Tumoren im Bereich der Bauchspeicheldrüse, übernehmen wir gerne für Sie die Organisation einer massgeschneiderten Behandlung («tailored approach»). Wir beurteilen die Operabilität und diskutieren flankierende Massnahmen einer Systemtherapie (Chemotherapie, Strahlentherapie, Immuntherapie) zusammen mit unseren Onkologen am interdisziplinären Tumorboard. Anschliessend erhalten Sie von uns einen detaillierten Behandlungsplan sowie eine fundierte Beratung.

  • Dünndarm

    Am Dünndarm sind meistens Entzündungen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankung im Rahmen eines Morbus Crohn) oder narbige Verwachsungen aus vorangegangenen Operationen der Grund, warum eine Operation notwendig wird.

    Die Entfernung eines Dünndarmsegmentes (z.B. bei Morbus Crohn) kann meistens minimal-invasiv durchgeführt werden. Einzelne Verwachsungsstränge (Adhäsionen) können ebenfalls minimalinvasiv operiert werden. Das Lösen von flächigen Verwachsungen erfolgt hingegen meistens über einen mittleren Bauchschnitt (mediane Laparotomie).

    Morbus Crohn
    Bei einem Morbus Crohn kann es durch die wiederholten Entzündungen zu narbigen Verengungen (Stenose) oder zu Fisteln (neu entstandene Verbindungen zwischen zwei Organen) führen. Es kann auch zu akuten Blutungen oder einem Darmdurchbruch (Darmperforation) kommen. Das kann eine Operation notwendig machen, wobei das betroffene Segment entfernt wird.

    Verwachsungen/Briden
    Durch frühere Operationen oder Entzündungen kann es zu flächigen oder strangförmigen Verwachsungen führen. Diese sind meistens vorhanden, ohne dass diese zu Symptomen führen. Es kann aber vorkommen, dass diese ein Darmabschnitt abschnüren und es so zu einem Darmverschluss kommt. Dieser muss nicht selten notfallmässig operativ behoben werden. Dabei werden die Verwachsungen gelöst, so dass der Weg durch den Darm wieder frei ist.

    Dünndarmtumore
    Der Dünndarm ist nur selten Ursprungsorgan eines Tumors, jedoch häufig mitinvolviert.
    Zu den seltenen Tumoren zählen z.B. die gastrointestinalen Stromatumore (GIST), welche vorwiegend im Magen und Dünndarm vorkommen, die neuroendokrinen Tumore (NET) und noch seltener die Adenokarzinome. Bei der chirurgischen Behandlung wird ebenfalls ein Dünndarmsegment entfernt inklusive der dazugehörenden Lymphknoten.

    Behandlungsstrategie
    Auch im Bereich des Dünndarms sind Abklärungen meist interdisziplinär mit den Gastroenterologen, Radiologen und bei Tumoren den Onkologen. Anschliessend werden Sie von uns beraten und mögliche operative Lösungen werden ihnen aufgezeigt.

  • Dickdarm / Enddarm

    Der Grund, warum eine Operation am Dickdarm (Kolon) oder Enddarm (Rektum) nötig ist, kann verschiedene Ursachen haben. Häufige Ursachen sind Entzündungen von Divertikeln (sog. Divertikulitis) oder chronisch entzündliche Erkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), aber auch ein Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) oder ein Enddarmkrebs (Rektumkarzinom) kann ein Grund sein, weswegen eine Operation unumgänglich ist. Die Operation wird in einem stationären Aufenthalt durchgeführt und benötigt einen Spitalaufenthalt von üblicherweise 5–10 Tage.

    Vorzüglich minimal invasive Operationsmethoden
    Die meisten Operationen können mit der Schlüssellochtechnik (minimal-invasiv) durchgeführt werden. Wir verwenden dazu häufig die roboter-assistierte Chirurgie. Mit vier bis fünf 8mm Schnitten kann eine hochpräzise und schonende Operation durchgeführt werden. Aber auch die laparoskopische Technik wird häufig angewendet. Eher selten ist eine offene Operation mit einem grösseren Bauchschnitt notwendig.

    Spezifische Chirurgie nach Tumorlokalisation
    Je nachdem wo genau im Dickdarm das Problem vorhanden ist, muss die Operation entsprechend geplant werden. Der Ort des Problems kann mittels einer Darmspiegelung und / oder einer Bildgebung (Computertomographie CT oder Magnetresonanztomographie MRI) ermittelt werden. Typische Operationen sind die Entfernung des rechtsseitigen (Hemikolektomie rechs) oder linksseitigen (Hemikolektomie links) Dickdarmes. Möglich ist auch die Entfernung des Sigmas (Sigmaresektion) oder des Überganges Dünndarm/Dickdarm (Ileozökalresektion). Bei Enddarmproblemen erfolgt eine Enddarmentfernung (Rektumresektion). Die Maximalvariante ist die komplette Entfernung des Dick- und Enddarmes (Proktokolektomie), welche nur in seltenen Situationen nötig ist.

    Ein Spezialfall bei den Darmkrebserkrankungen ist die vererbbare Krebserkrankung (sog. hereditärer Darmkrebs). Einerseits betrifft dies die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP), bei der viele Polypen bereits im jungen Alter auftreten. Andererseits gibt es das hereditäre nicht polypöse kolorektale Karzinom, abgekürzt HNPCC oder auch Lynch-Syndrom genannt. In diesen Fällen sind neben den üblichen Abklärungen weiterführende Abklärungen und eine genetische Beratung sinnvoll, da neben dem Darmkrebs auch Tumoren in anderen Organen auftreten können und das Risiko weitervererbt wird.

    Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
    Die Abklärungen im Vorfeld werden in enger Zusammenarbeit mit Gastroenterologen (Dickdarmspiegelung) und Röntgenspezialisten durchgeführt. Gerne betreuen und beraten wir Sie während diesen Abklärungen und für die Planung der gezielten Therapie. Wir besprechen mit Ihnen auch im Detail eine allenfalls nötige Operation.

  • Anus / Beckenboden

    Proktologie

    Die Proktologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Mastdarmes und des Analkanals. Viele Eingriffe lassen sich ambulant durchführen.

    Wir behandeln Marisken, Perianalvenenthrombosen, Hämorrhoiden, Analfisteln, Fissuren, Feigwarzen (Condylome), Dysplasien oder Analkrebs sowie Steissbeinfisteln (Sinus pilonidalis) in den ambulanten Operationszentren Bellaria und Opera in Kurznarkose oder Lokalanästhesie.

    Operationstechniken
    Die meisten proktologischen Eingriffe erfolgen über den After. Je nach Ursache des Problems wird die Operation entsprechend angepasst. Wir verfügen über alle modernen Operationsmethoden und bieten Ihnen die Technik auf dem neusten Stand an.

    Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
    Auch in der Proktologie ist die Subspezialisierung ein Vorteil für die Patienten. Bei vivévis bieten wir ihnen diese Spezialisten. Und auch hier sind wir mit anderen Spezialisten vernetzt, wenn zusätzliche Abklärungen nötig sind.

    Beckenboden

    Beckenbodenprobleme sind ein sehr häufiges Problem. Frauen sind aufgrund ihrer Anatomie und bei früheren Schwangerschaften und Geburten häufiger davon betroffen. Beckenbodensenkungen können zu Vorwölbungen des Enddarmes in die Scheide (Rektocele) zu inneren Einstülpungen (Intussuzeption und Enterocelen) oder zum Ausstülpen des Darmes (Rektumprolaps) führen. Auch die Stuhlinkontinenz ist ein häufiges Problem, welches aber leider kaum thematisiert wird. Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr darüber wissen möchten.

    Behandlungsmöglichkeiten
    Viele Beckenbodenprobleme können mit konservativen Massnahmen behandelt werden. Hier spielen Medikamente oder die Beckenbodenphysiotherapie eine wichtige Rolle. Operativ können die Probleme von rektal oder über den Bauchraum angegangen werden.

    Bei Beckenbodenprobleme muss chirurgisch oft die Fixation des Enddarmes erfolgen. Diese kann von unten durch den After erfolgen (nach Rehn-Delorme oder nach Atlemeier) oder über den Bauchraum. Hier wird entschieden, ob gleichzeitig eine Darmentfernung nötig ist (Frykman-Goldberg) oder ob lediglich der Enddarm fixiert wird (Mesh-Rektopexie nach D’Hoore oder Nahtrektopexie). Die meisten Operationen führen wir mit dem Roboter durch, da hier eine präzise Fixierung erfolgen kann.
    Bei der Inkontinenz können wir auch operativ Abhilfe anbieten. Ein defekter Schliessmuskel kann wieder rekonstruiert (Sphinkter-Repair/Rekonstruktion) werden oder mit der sakralen Neuromodulation (SNM) haben wir ebenfalls eine moderne Technologie zur Verfügung, die bei der Inkontinenz Hilfe bietet.

    Eine häufig tabuisierte Erkrankung
    Die oben beschriebenen Probleme sind sehr häufig, werden aber im Alltag kaum thematisiert. Das führt nicht selten dazu, dass Sie sich alleine gelassen fühlen und sich isolieren. Wir ermutigen Sie diese Themen mit uns anzusprechen. Gezielte Abklärungen beim Gastroenterologen oder Radiologen helfen dem Problem auf den Grund zu gehen.

  • Bauchwand

    Hernien

    Generell ist eine Hernie ein Defekt der Bauchwand aus dem sich Inhalt des Bauchraumes nach aussen drückt und als Vorwölbung unter der Haut sichtbar werden kann.

    Leistenhernie
    Am häufigsten geschieht dies im Bereich der Leiste. Da sich Hernien nicht zurückbilden, ist langfristig eine Operation indiziert. Hier stehen minimal invasive (TEEP, TAPP), robotisch-assistierte (r-TAPP) und offene chirurgische Verfahren (Lichtenstein-, Shouldice Operation) als Behandlungsoption zur Verfügung. In der Regel werden bei all den genannten Operationstechniken Netze eingelegt. Netze reduzieren die Spannung auf die Strukturen des Körpers (tension free).

    Nabelhernie (auch Umbilikalhernie genannt)
    Der Nabel ist eine physiologische Schwachstelle der Bauchwand. Hernien in diesem Bereich werden häufig erst bei Schmerzen bemerkt. Auch hier zwingt sich langfristig eine Operation auf. Es existieren zur Versorgung der Hernie minimal invasive (lap. IPOM), robotisch-assistierte (TARUP) und offene Verfahren (mit Einlage eines Netzes in die Bauchwand bei Hernien > 1cm). Nicht selten sind Nabelhernien mit einer Rektusdiastase kombiniert, diese Kombination erfordert eine auf den Patienten zugeschnittene Verfahrenswahl.

    Narbenhernie
    Jeder Schnitt in die Bauchwand (Narbe) birgt das Risiko der Ausbildung einer Narbenhernie. Sichtbar wird die Hernie in der Regel als Vorwölbung unter dem Schnitt. Schmerzen können dabei mehr oder weniger ausgeprägt sein. Langfristig erfordert auch eine Narbenhernie eine operative Versorgung (minimal-invasiv, robotisch assistiert oder offen). Jede Narbenhernie bedarf der genauen Analyse (u.a. Lokalisation, Grösse, Inhalt des Bruchsackes, Qualität der Haut über der Vorwölbung, Risikofaktoren des Patienten für eine schlechte Wundheilung). Danach erfolgt eine auf den Patienten zugeschnittene Verfahrenswahl (tailored approach). Auch bei der Narbenhernie erfolgt die Versorgung der Hernie mit einem Netz.

    Parastomale Hernien
    Beim Anlegen eines künstlichen Darmausganges in die Bauchwand (Dickdarm-/Dünndarmstoma) oder eines Urostomas (Ausleiten des Urins über die Bauchwand) muss eine Lücke zum Ausleiten der Stomata in die Bauchwand gebildet werden. Diese Lücken sind Schwachstellen, können sich erweitern und es kann sich zusätzlicher Inhalt des Bauchraumes durch die Lücken pressen (parastomale Hernie). Ist keine Rückverlegung der Stomas geplant, muss eine parastomale Hernie mittels Netz (minimal invasiv, robotisch-assistiert oder offen) versorgt werden. Ein häufig komplexer Eingriff, der ein hohes Rezidivrisiko hat.

    Rektusdiastase (in der Regel nach Schwangerschaft)
    In der Schwangerschaft werden die geraden Bauchwandmuskeln gedehnt und weichen auseinander. Es besteht damit eine unterschiedlich ausgeprägte physiologische Rektusdiastase, die sich nach der Schwangerschaft in der Regel wieder zurückbildet. Bleibt diese Rückbildung aber partiell aus, kann es zur Einschränkung der muskulären Funktion der Bauchwand kommen. Primär sind dann physiotherapeutische Massnahmen angezeigt, führen diese aber nicht zum Erfolg, können verschiedene operative Massnahmen indiziert sein. Ziel ist eine Wiederherstellung der normalen Anatomie der Bauchwand unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte. Die Eingriffe erfolgen minimal-invasiv, robotisch-assistiert oder offen oder in Kombination (Hybrid-Techniken).

    Bauchwandrekonstruktion
    Haben Sie aufgrund von verschiedenen Voroperationen und Narben mehrere Brüche in der Bauchwand oder gar ausgedehnte Bauchwanddefekte, so bieten Ihnen unsere Spezialisten eine individuelle Lösung der Bauchwandrekonstruktion an. Oftmals arbeiten wir dabei eng mit den Kollegen der plastischen Chirurgie zusammen.

CRS - HIPEC

Zytoreduktive Chirurgie und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie

Eine hochspezialisierte Therapie zur makro- und mikroskopischen Beseitigung von Tumorzellen

Unter der zytoreduktiven Chirurgie (CRS) versteht man die chirurgische Entfernung von allen sichtbaren Tumoranteilen. Die hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) folgt im Anschluss. Dabei wird eine hypertherme intraabdominelle Chemotherapie zur Behandlung allfälliger mikroskopischer Tumorresiduen durchgeführt.

  • Anwendungsgebiete

    Tumore, die sich diffus im Bauchraum manifestieren (auch unter dem Begriff Peritonealkarzinose bekannt), sind häufig Metastasen eines Tumors des Blinddarmes, des Dickdarmes, des Magens oder eines gynäkologischen Tumors. Dabei Durchwandern die Tumoren die Grenzschichten und verteilen sich «frei» im Bauchraum. Primäre Tumoren des Bauchfells (Mesotheliom) sind selten.

    Bei welchen Erkrankungen bieten wir die CRS und HIPEC an?

    • Pseudomyxoma peritonei
    • Peritonalkarzinose von Gastrointestinalen Tumore (u.a. Blinddarm, Dickdarm, Rektum)
    • Peritonealmesotheliom
    • gewisse Ovarialkarzinome
  • Abklärung

    In einem ersten Schritt wird die Ausdehnung des Tumors mittels Bildgebung (CT, PET, MRI) und allenfalls noch zusätzlich mittels einer Bauchspiegelung (diagnostischen Laparoskopie) bestimmt. Nach Bestimmung der Art des Tumors und dessen Ausdehnung wird der Fall in einem interdisziplinären Tumorboard besprochen und ein Behandlungsplan vorgeschlagen.

  • Verfahren

    Zuerst erfolgt eine chirurgische Entfernung aller makroskopisch sichtbaren Tumore. Anschliessend wird die HIPEC durchgeführt: Durch die direkte Verwendung von Chemotherapie-Medikamenten im Bauchraum können diese entsprechend hoch dosiert werden. Die gleichzeitige Erwärmung der chemotherapeutischen Trägerlösung (Dialyseflüssigkeit) verbessert die Wirkung der Medikamente. Die Temperaturen schwanken dabei von 41° bis 42°, während 30–90 Minuten.

  • Ziel

    Ziel ist eine komplette makro- und mikroskopische Beseitigung der Tumorzellen. Nach der Operation ist häufig eine kurzzeitige Betreuung auf der Intensivstation notwendig. Die Dauer der Hospitalisation hängt neben dem Allgemeinzustand des/der Patient:in vom Ausmass des Tumorbefalls ab. Die postoperative Behandlung erfolgt durch ein erfahrenes interdisziplinäres Team.

vivévis bietet im Team das gesamte Spektrum der onkologischen Viszeralchirurgie an.
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